Aktuelle Informationen zur Corona-Epedemie von Leo Laschet, Arzt und Vorsitzender der Deutschen Richtervereinigung

Informationen für Voltigierer, Ausbilder und Vereine zur Corona-Epidemie:

Was ist gesichert:
Das Coronavirus ist etwa um das dreifache „ansteckender“ als das Influenza(Grippe-)Virus.
Die Zahl der wirklich Infizierten liegt statistisch gesichert etwa 10x so hoch wie die Zahl der zum gleichen Zeitpunkt durch Abstrich gesicherten Fälle. Die Dunkelziffer der Infizierten ohne Symptome liegt dabei etwa bei ca 20-30 %, diese sind aber schon ansteckend. Die mittlere Inkubationszeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit liegt bei ca. 5-6 Tagen – dabei reicht die Spannweite von 1 Tag bis ca 14 Tage. Demnach reicht in der überwiegenden Zahl der Fälle eine häusliche Quarantäne von 14 Tagen aus, um den Ausbruch einer Erkrankung nach Kontakt zu einem Corona-Infizierten entweder zu bestätigen oder auszuschließen. Die hohe Ansteckungsgefahr lässt sich aber nur durch eine umfassende Verminderung der sozialen Kontakte eindämmen – also alle Treffen, die nicht für die Aufrechterhaltung des täglichen Lebens notwendig sind, sollten wir vermeiden. Das hat nichts mit Hysterie zu tun – das ist die Lehre aus den Verläufen in den bisher betroffenen Ländern in Abhängigkeit von deren Umgang mit der Pandemie! Am schwächsten verläuft die Infektausbreitung in den Ländern, die diese „soziale Abstinenz“ am konsequentesten umgesetzt haben, Länder in denen auch das soziale Verantwortungsgefühl am stärksten ausgeprägt ist, um diese Maßnahmen freiwillig einzuhalten.


Kinder und Jugendliche erkranken seltener und ganz selten schwer. Das macht uns schnell sorglos. Es ist anzunehmen, dass sie einen größeren Anteil an symptomlosen Überträgern haben – das ist aber nur schwer zu beweisen, da sie entsprechend selten getestet werden. Auch schwangere Frauen haben nach den bisherigen Erkenntnissen kein erhöhtes Risiko. Das Risiko steigt mit dem Alter und mit den Vor- oder Begleiterkrankungen. Aber auch gesunde Menschen mittleren Lebensalters können schwere Verläufe haben. Der Grund: kein Mensch hat in seinem Immunsystem eine Abwehr gegen dieses neue Virus – ganz anders als beim Influenza-Virus. Da kann man sich durch Impfung oder bereits früher durchgemachte Infektionen einen Schutz zugelegt haben. Fakt ist auch: diese Viruserkrankung ist nicht mehr aufzuhalten, aber ihre
Ausbreitungsgeschwindigkeit ist zu verlangsamen. Das ist ein entscheidender Punkt: durch Eindämmen von Gebieten mit einer höheren Anzahl von Infektionen und durch die konsequente häusliche Quarantäne von Kontaktpersonen bzw. freilligen Verzicht auf soziale Kontakte, um unerkannte Virenträger nicht zu Überträgern zu machen, kann man die Neuinfektionsrate deutlich senken. Damit können wir das Gesundheitsystem in die Lage versetzen, die schwer Erkrankten mit allem Notwendigen ausreichend zu versorgen. Und nur das sorgt dafür, dass die Anzahl der tödlichen Verläufe niedrig gehalten werden kann.

Schlußfolgerung: Alle Sport- und Gruppenstunden, Turnierveranstaltungen aber auch
Geburtstagsfeiern und Parties sind mögliche Übertragungsorte und wirken dem Ziel der
Ausbreitungsverlangsamung entgegen. Deshalb ist es eine Frage des Verantwortungsbewußtseins jedes Einzelnen, die älteren und kranken Menschen, die zwar selbst jetzt meistens aus Angst schon daheim bleiben, zu schützen und ihnen als Enkel oder Kinder das Virus nicht noch ins Haus zu bringen. Und wenn jetzt Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben, dann heißt das nicht – „Hurra wir haben zusätzliche Ferien“, sondern es verlangt auch in dieser zusätzlich „gewonnenen“ Freizeit den Verzicht auf Treffen von Gruppen, sonst nutzen auch die Schulschließungen nichts.


Wenn jetzt Großeltern die Betreuung von Enkeln übernehmen, während die Eltern zur Arbeit gehen, dann lassen sie sich damit auch auf ein erhöhtes Ansteckungs- und Erkrankungsrisiko ein. Wichtig ist: die weitere Entwicklung wird von den Medien und den staatlichen Institutionen täglich neu bewertet und kommuniziert – bitte haltet Euch auf dem Laufenden und beherzigt Vorgaben und auch die FN auf Ihrer Homepage fast täglich die Lageberichte und besprochenen Konsequenzen auf

www.pferd-aktuell.de/fn/newsticker/fei—fn—dokr/coronavirus-fragen-antworten-undinformationen
Aber ihr müsst ja nicht untätig zu Hause herumsitzen: Die Voltigiereinheiten können in Form von Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstrainings natürlich auch Zuhause fortgesetzt werden, damit die bisher erreichte Kondition nicht verloren geht. Auch kann man die Zeit nutzen, um an der Kürmusik zu feilen oder sich mit dem Reglement zu befassen. Durch die Nutzung von verschiedenen Online – Diensten können die Voltigierer weiterhin in Kontakt bleiben und die jeweiligen Trainingspläne miteinander abstimmen. Und auch Tipps zur weiteren Versorgung des Partners Pferd finden sich auf der Homepage der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN)


Bleibt gesund!
Leonhard Laschet